Psychotherapie

Dreh- und Angelpunkt der Therapie ist, dass wir lernen, uns unseren Gegensätzen zu stellen.

Was erwartet Sie?

Als Heilpraktiker für Psychotherapie arbeite ich mit Ihnen auf gestalttherapeutischer, emotionsfokussierter Grundlage. Wir konzentrieren uns auf das, was sich im „Hier und Jetzt“ unserer Begegnung zeigt. 

Ich mache Sie auf Ihre Körperwahrnehmungen aufmerksam und schlage „Experimente“, z. B. Rollenspiele, vor, um emotionales Erleben und die Bewusstwerdung von inneren Anteilen und Unabgeschlossenem („offene Gestalten“) zu fördern. 

Das Besondere an der Analytischen Gestalttherapie ist, dass sie frühe Ursachen von aktuellen psychischen Einschränkungen, Belastungen und Ängsten im therapeutischen Prozess berücksichtigt.

Sie können bewusst erleben und erfahren, dass sich auch Zurückliegendes, nicht Abgeschlossenes auf Ihre gegenwärtigen Schwierigkeiten auswirkt und aktuelles Verhalten beeinflusst.

Behandlungsschwerpunkte sind u. a. Anpassung an neue Situationen, Belastungsreaktionen, Ängste, Befürchtungen, Selbstzweifel und geringer Selbstwert, ungünstige Bindungserfahrungen, frühe Verletzungen, Beziehungsprobleme, Stimmungsschwankungen, somatische Beschwerden. 

Zur Dauer einer Psychotherapie – Gestalttherapie: Diese hängt stark von den Anliegen und Zielen ab, mit denen Sie zu mir kommen. Gestalttherapie verfolgt einen ganzheitlichen Weg zu mehr Gewahrsein. Ihre Bedürfnisse, Ihre Geschichte, damit zusammenhängende Verletzungen und Bewältigungsstrategien, wie sie sich heute noch zeigen, stehen im Mittelpunkt. Wir erkunden gemeinsam Möglichkeiten, die Ihr persönliches Wachstums fördern. Was über lange Zeit entstanden ist, löst sich kaum innerhalb kurzer Zeit auf.

Hier einige Angaben zur ersten Orientierung:

  • Kurzintervention von 6-10 Sitzungen, z. B. bei akuten Belastungen, Anpassung an neue Situationen, vorübergehenden Ängsten oder Selbstzweifeln.
  • Kurzzeittherapie von 10-25 Sitzungen, z. B. bei länger dauernden Krisen, nach stärkerer Belastung oder in Umbruchsituationen.
  • Langzeittherapie von mehr als 25 Sitzungen, vor allem bei weiter zurückreichenden Verletzungen, ungünstigen Bindungserfahrungen, wiederholten Enttäuschungen und längerer Selbstabwertung bis zu selbstschädigendem Verhalten.

Hier können Sie ein kostenfreies Vorgespräch vereinbaren. Ich melde mich dann umgehend bei Ihnen:

Niemand ist vollkommen gesund oder vollkommen krank – Therapie kann für jeden wertvoll sein.

Grundannahmen der Gestalttherapie

Der menschliche Organismus strebt nach Ausgleich (Homöostase). Das gilt auch für unsere Psyche, die nicht vom Körper getrennt gesehen werden kann. Wenn wir unsere Bewusstheit steigern, z. B. für unser Vermeidungsverhalten, unsere sinnliche Wahrnehmung, unsere Art des Kontakts mit uns selbst, anderen und der Umgebung, ermöglicht dies Wachstum und eine dem „Hier und Jetzt“ angemessenere psychische Selbstregulation – solange uns gesellschaftliche Regeln und Vorgaben nicht dabei behindern. 

Unsere Wünsche und Bedürfnisse organisieren unsere Wahrnehmung – des sogenannten „Feldes“ – auf dem Hintergrund unserer Erfahrungen seit der Geburt. Ebenso beeinflusst das Feld – die Bedingungen unserer Umwelt -, welche unserer Bedürfnisse aktuell werden. Perls ging davon aus, dass wir die Realität, in der eine andere Person lebt, nicht wirklich wissen können. Der Therapeut öffnet sich deshalb gegenüber allen Möglichkeiten des Feldes und interpretiert nicht (unmittelbare Erfahrung). 

Alles, was wir erleben, geschieht im „Hier und Jetzt“. Trotzdem versuchen wir immer wieder, die Vergangenheit zurückzuholen oder die Gegenwart vorwegzunehmen. Wir sind nicht mehr wie früher und wir können auch noch nicht jemand Zukünftiges sein. Gegenwärtige Erfahrung findet im direkten Kontakt über die Sinne statt. 

Die Analytische Gestalttherapie legt großen Wert auf die Arbeit mit Täteranteilen und dem „Inneren Kind“, jedoch immer in Bezug auf das gegenwärtige Leben und Gewordensein einer Person. Dabei ist durchaus möglich, dass ein früherer Teil in uns fortlebt und sich nur langsam verändern kann. Ziel ist, dass wir den Unterschied zu damals und der anderen Konstellation erkennen und lernen, selbst für uns zu sorgen. 

Ein Kontaktzyklus besteht aus mehreren Phasen, die durchlaufen werden müssen, damit eine Erfahrung, z. B. ein Bedürfnis oder ein Vorhaben, zu Ende gebracht werden kann. Ähnlich den vier Jahreszeiten in der Natur, die nur zusammen ein Jahr ergeben. 

Zur ersten Phase gehört der Vorkontakt: Ich werde mir eines Reizes bewusst, z. B. Schmerz, Unruhe, ein Bedürfnis. 

Die zweite Phase ist die Kontaktaufnahme: Ich nehme z. B. aus dem Bewusstsein, mich einsam zu fühlen, Kontakt zu einem Freund auf. Dabei ist es notwendig, dass ich aktiv werde und Hindernisse überwinde. 

Die dritte Phase besteht im Kontaktvollzug: Ich lasse mich voll und ganz auf das ein, was ich gewählt habe, um mein Bedürfnis zu erfüllen. In unserem Beispiel umarme ich meinen Freund und genieße das Zusammensein. 

Die vierte Phase wird Nachkontakt genannt: Da ich mit meinem Freund zusammen war, ist mein Bedürfnis nach menschlichem Kontakt, nach Nähe, erfüllt worden. Das vor kurzem noch so starke Verlangen (die Figur) besteht nicht mehr und tritt in den Hintergrund meiner Erfahrung. 

Die abschließende Phase ist der Rückzug. Mein Organismus ist jetzt vollständig ausgeglichen und ein neues Bedürfnis hat sich noch nicht gezeigt. Aus diesem Zustand der Ruhe macht sich dann allmählich ein neues Bedürfnis bemerkbar – und der Zyklus beginnt von Neuem.

In jeder dieser fünf Phasen kann es zu Störungen oder sogar zum Abbruch kommen. 

Aus dem Gesagten wir klar, dass wir nicht zweimal in denselben Fluss steigen können, kein Moment ist wie der andere. Das Selbst organisiert sich immer wieder neu. Wenn Unerledigtes zu Ende gebracht werden kann, wird es als abgeschlossene Gestalt Teil des Hintergrunds. Diese Gestalt steht uns dann bewusst zur Verfügung. 

Unabgeschlossenes drängt sich dagegen immer wieder aus einem unruhigen Hintergrund in den Vordergrund und hält uns vom unmittelbaren Erleben ab. So bleibt uns wenig Raum für kreative Veränderung und die Entfaltung unseres Potentials. Hier kann uns Psychotherapie oder psychologische Beratung helfen, diese nicht integrierten Anteile anzuschauen, allmählich zu akzeptieren („Was ist darf sein, und was sein darf, kann sich verändern“) und dadurch freier zu leben, zu werden, wer wir sind.

Wegweiser zur Gestalttherapie (Literatur, Medien)

Empfehlenswerte Internetquellen, gut lesbare Bücher zur Gestalttherapie und ein Video, das den „Gestaltzyklus“ leicht erklärt, finden Sie unter folgender PDF-Datei: Wegweiser zur Gestalttherapie>>>

Ein anschauliches Video zum „Gestaltzyklus“ – einem Grundprinzip der Gestalttherapie – in englischer Sprache. Sojo Animation richtet sich zwar an Kinder, ist zum Einstieg aber gut geeignet. Sophie Johnson-Hill geht auch auf typische Schutzmechanismen ein, die wir im Kontakt mit der Umwelt oder uns selbst anwenden: